Das Telefon begleitet uns ein Leben, egal ob beruflich oder privat. Dennoch wird die Tätigkeit „telefonieren“ oft schon als Kulturtechnik des vorigen Jahrhunderts verurteilt. Vor allem junge Menschen telefonieren weniger und kürzer.
Zunehmend kommunizieren wir per E-Mail, WhatsApp und anderen Messenger-Diensten. Es ist hip geworden, diese Kanäle zu nutzen. Hip, da sie weniger echte Gefühle offenbaren. Kein unsicheres Gestammel oder weinerlicher Tonfall geben etwas über die emotionale Befindlichkeit des Kommunikationspartners preis.
Am Telefon verraten wir über unsere Stimme oft mehr, als uns lieb ist. Ärger, Wut oder Unsicherheit lassen sich kaum verbergen. Gerade im beruflichen Umfeld kann dies schnell als fehlende Professionalität gedeutet werden. So ist es nicht verwunderlich, dass lieber eine wohlformulierte E-Mail geschrieben wird.
Ist das nicht die logische Schlussfolgerung, dass das Telefon abgeschafft wird? Soweit wird es, trotz Digitalisierung, nicht kommen. Der direkte zwischenmenschliche Kontakt wird immer im Austausch untereinander dominieren.